IKF-News November 2022
Mein Studium am IKF: Erfahrungsbericht von Peter Frigo

IKF: Was ist Ihr beruflicher Hintergrund? Was sind/waren die wichtigsten Stationen Ihres Berufslebens?
Peter Frigo: Zunächst Bauingenieur Studium and Diplomabschluss an der ETH (Heute: Master of Science ETH), dann Assistent an der ETH für Hydraulik am Institut für Wasser- und Erdbau.
Danach war ich Direktionsassistent SIKA Bau International und für SIKA Bau alsdann am Aufbau einer Niederlassung in Hamburg, Akquisition eines Abdichtungsloses an der grössten Tiefbaustelle damals von Europa, dem neuen Elbtunnel, beteiligt.

Als Direktionsassistent beim Delegierten des VR der Holderbank, heute Holcim, konnte ich die  Bearbeitung eines europäischen Projektes, mit dem Ziel den Zementvertrieb mit Bauchemieprodukten und entsprechendem Marketing auch für den Zement anzureichern, vorantreiben. Nach sechs Monaten und drei Jahren entsandte man mich nach Südafrika zur dortigen Zementtochter, um ein erstes solches Projekt zu realisieren. Eine spannende Zeit, wenngleich das Projekt dann doch nicht zur Marktreife kam.

Drei Jahre später startete ich als Marketingleiter bei der Pavatex Gruppe mit Sitz in Cham, später wurde ich Geschäftsführer der ganzen Gruppe und überwachte als VR den Aufbau einer Verkaufsorganisation in Paris.
Später für die Hiag Gruppe, zu der auch die Pavatex Organisation gehörte, übernahm ich die Gesamtleitung einer Firma, die Türen produziert in Deutschland. In diesen 10 Jahren in Deutschland trieb ich die Fusion von zwei Werken und nach der Wende in D den Erwerb eines weiteren Werkes in Thüringen und später noch eines in Budapest voran, wo ich drei Jahre lang jeden Monat zwei Tage zubrachte.
Eine interessante Beobachtung aus dieser Zeit: Unterschied zwischen dem Osten von Deutschland und Ungarn: Ostdeutschland gleiches Gesetz und gleiche Sprache wie im Westen, Ungarn: andere Sprache andere Gesetze, aber gleiche Mentalität wie bei uns, was einfacher war als in Thüringen, einem der neuen Bundesländer.

1997 kehrte ich in die Schweiz zurück und machte mich selbständig. Ich stieg in die Immobilienbranche ein und begann 2001 eine Zusammenarbeit mit Engel & Völkers, einem Unternehmen, das seit 1976 in Hamburg existiert und dort gegründet wurde. 2003 erwarb ich die Masterlizenz für die Schweiz und konnte damit ein starkes Partnernetz in unserem Land aufbauen. Derzeit haben wir gegen 50 Büros in allen Landesteilen. Unser Sohn Thomas ist mein Nachfolger in der Leitung der Schweizer Zentrale, unsere Tochter Catherine führt mit einer Kollegin in Selbständigkeit das Büro von Zug. Beide setzen mein Werk fort und bauen das Partnernetzwerk weiter aus.

 
IKF: Weshalb haben Sie sich jetzt für ein Studium am IKF entschieden?
Peter Frigo: Professorin Andréa Belliger hat mich mit einem tollen Vortrag in Zug vor einigen Jahren tief beeindruckt, den sie im Rahmen eines Palliative Forums Zug gehalten hat, wo ich seit 12 Jahren Präsident bin. Neben allem anderen sehr Positivem ist bleibend in Erinnerung geblieben, wie sie für mich damals, locker, erläutert hatte, was alles Spannendes sie im Internet zum Thema Digitalisierung in der Gesundheitsbranche auch aus den USA gefunden und präsentiert hatte. Zu Beginn erwähnte sie ja, dass für sie das Thema Palliative Care nicht ein solches sei, mit dem sie sich sozusagen täglich beschäftigt habe. Das hatte bei mir einen Pflock für Digitalisierung im Kopf eingeschlagen.

IKF: Welchen Kurs besuchen Sie am IKF?
Peter Frigo: Ich besuche derzeit den CAS Digitale Transformation (Herbst 2022).

IKF: Was ist Ihre Motivation / Ihr Grund für die Wahl speziell dieses CAS-Kurses?
Peter Frigo: Ich hatte mir vorgenommen, es in der Firma ab diesem Jahr etwas lockerer anzugehen und mich mehr mit strategischen und innovativen Fragen zu beschäftigen und der operativen Führungsarbeit, die ich nun seit über 50 Jahren ausübe, etwas den Rücken zu kehren. Ich glaube an die Grundausrichtung, dass, wenn die Strategie einer Firma stimmt, man durchaus operative Schwächen haben könne und die wieder korrigieren kann, wenn es nicht zu viele sind. Hingegen keine durchdachte Strategie zu haben, ein grosser Fehler in sich darstellt und dabei Bestleistungen in den Operations leider den grossen genannten Fehler nie wettmachen können. Nun, in unserer Branche, der Immobilienwirtschaft, ist die digitale Transformation in vollem Gange. Warum in unserer Branche, hat mir in diesen Tagen der CEO von Nomoko gesagt: Weil das eine riesige Branche sei und sich deswegen viele der besten Köpfe in der Digitalisierung auf diese konzentriert haben.

IKF: Wie können Sie das Wissen und die Kompetenzen, die Sie am IKF im Rahmen dieses Studiums entwickelt haben, für sich nutzen?
Peter Frigo: Ich bin ganz sicher kein digitaler Native und wenn ich es wohl nicht mehr zu Meisterschaft in der eigenen Anwendung der vielen Systeme bringen kann, möchte ich doch alles nicht nur oberflächlich verstehen, was in diesem Megatrend passiert, der unsere Weltwirtschaft noch sehr stark verändern wird.

IKF: Wie wollen Sie das Studium künftig einsetzen?
Peter Frigo: Als VR und Aktionär unseres Unternehmens Engel & Völkers in der Schweiz spüren wir diese Veränderungen und ich möchte weiterhin Impulsgeber und Strategiemitdenker bleiben. Es kommt vieles auf uns zu, dass ich zunächst schlicht verstehen können will um dann bei der Entscheidung, in welcher Richtung man geht, mitwirken zu können.
Unser Ziel ist es, alle sinnvollen technischen Möglichkeiten zu beurteilen und wenn möglich nutzen zu können. Dabei sollen unsere Verkaufsmitarbeiter, die überwiegende Zahl unserer Mitarbeiter, möglichst von administrativem, Search- und darstellerischem Aufwand entlastet werden, damit sie persönlich maximale Zeit für unsere Kunden für deren Beratung haben.


IKF: Was gefällt Ihnen am Studium am IKF besonders?
Peter Frigo: Es ist herrlich, dass ich wieder bzw. noch einmal Studierender sein kann und auch einen entsprechenden Ausweis mit mir führen darf.
Mir gefällt das ganze Programm, wie ich es als erstes die Einladung erhalten hatte. Darum hatte es mich gefreut, dass ich offenbar der erste gewesen bin, der sich zu diesem Kurs angemeldet hat.
Jeder Vertiefungsschritt an Information dazu hat mich mehr fasziniert, sodass ich den Beginn des Kurses kaum erwarten konnte.
Ich finde die Auswahl an ReferentInnen und die Vielseitigkeit derselben grossartig, was sich bisher und sicher auch weiterhin zu einer grossen Vielfalt und Tiefe im Programm ausgewirkt hat und auswirken wird.
Ganz besonders bin ich auch angetan, von der philosophischen Seite der Inhalte, bin ich ja doch nicht in einem IT-Anwender Kurs, mit dem ich mich wohl schwertun würde.
Auch finde ich die Zusammensetzung der Kursleitung und der Teilnehmerschaft sehr anregend. Es kommt extrem viel spezifisches Wissen und Können zusammen, von dem man viel mitnehmen kann. 


IKF: Wem würden Sie dieses Studium empfehlen?
Peter Frigo: Unserer Tochter und unserem Sohn.
Und einzelnen unserer Lizenzpartner; eigentlich jedem Unternehmenschef, der für Digitalisierung Potential in seinem Unternehmen sieht und Massnahmen sowie Projekte in diesem Business beurteilen muss. Aber auch vielen Pensionierten, die nicht stillstehen wollen. Man versteht die Welt nur noch, wenn man eine Ahnung von Digitalisierung hat. Das neue Schlüsselwort der heutigen Zeit gilt auch hier: We must be able to live with Ambiguity! Was gestern galt, gilt heute immer noch zum Teil und Neues, teils Gegensätzliches und Unterschiedliches kommt dazu, und dies ist zu verkraften. Jeder, der nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit oder analog zum Gedanken aus der Politik: „wer nicht politisiert, mit dem wird politisiert“, ist man geneigt zu sagen: „Wer nicht digitalisiert, der wird digitalisiert.“ 


Herzlichen Dank für Ihre aufschlussreichen Antworten, lieber Herr Frigo!
 
Institut für Kommunikation & Führung IKF
Morgartenstrasse 7
CH-6003 Luzern

Tel: +41 41 211 04 73
E-Mail: info@ikf.ch

Follow us: Facebook Twitter Linkedin