IKF-News November 2022
Interview mit Philipp Stadelmann, fachliche Studienleitung CAS Agiles Leadership der Digitalen Transformation

IKF: Herr Stadelmann, Sie haben neu die fachliche Leitung und damit die Verantwortung über die inhaltliche Gestaltung über unseren CAS Agiles Leadership der Digitalen Transformation inne. Als diplomierter Erwachsenenbildner haben Sie sicher mühelos das Lernkonzept erstellt. Was haben Sie inhaltlich diesem Kurs hinzugefügt?
Philipp Stadelmann: Das CAS verfügte bereits bisher über eine ausgeprägte Anwendungsorientierung, was mir immer sehr wichtig ist. Wichtig ist mir auch, dass die Agilität und nicht die Technologie die entscheidende Zukunftskompetenz ist. Dementsprechend habe ich den Fokus auf das agile Führen nochmals geschärft. Die menschliche Führung und das entsprechende Mindset wurde somit nochmals hervorgehoben.

IKF: Warum gehört zur erfolgreichen Veränderung nicht nur Leadership, sondern agiles Leadership?
Philipp Stadelmann: Ein klassischer Leader übernimmt Verantwortung in seinen Bereich, fällt Entscheidungen und führt Mitarbeitende. In einem sich verändernden, komplexen Umfeld reichen diese Leadership-Kompetenzen nicht mehr aus, um als Organisation innovativ und zukunftsfähig zu sein. Es gilt den Fokus auf den Kundennutzen zu legen, die kollektive Intelligenz zu nutzen, Verantwortung abzugeben, Selbstorganisation zu fördern und aus Fehlern zu lernen. Agiles Leadership steht somit für eine Vertrauenskultur und ein System, in der jede Person viel zum Erfolg beitragen kann.

IKF: Kann jeder agiles Leadership lernen? Was braucht es dazu?
Philipp Stadelmann: Agiles Leadership beginnt wie jedes Leadership bei der Selbstführung. Nur wenn ich mich selber führen kann, kann ich auch andere führen. Wenn ich bereit bin, mich in meinem Leadership-Verhalten zu reflektieren, Selbstorganisation und die Entwicklung der Mitarbeitenden zu fördern und Verantwortung abgeben kann, bin ich auf einem guten Weg zu einem agilen Leadership. Grundlegend ist sicher die eigene Bereitschaft zu einer Transformation hin zum agilen Leadership.

IKF: Was erwartet die Teilnehmenden an den 10 Kurstagen vor Ort und während der gesamten Kurszeit im Frühjahr 2023?
Philipp Stadelmann: Die Teilnehmenden erwartet ein spannender Mix von Theorie, Tools und direkter Anwendung in der Praxis. Mit der Umsetzung der Projektarbeit und den individuellen Coachings setzt das CAS auch ein just-for-you Setting für eine nachhaltige, anwendungsorientierte Leadership-Kompetenzentwicklung ein.

IKF: Zwischen den Präsenz-Kurstagen werden optionale Webinare und Coachings angeboten. Warum wurden diese Angebote integriert? Welchen Mehrwert erhalten die Teilnehmenden daraus?
Philipp Stadelmann: Die optionalen Webinare ermöglichen einen unmittelbaren Einblick in eine Praxissituation und damit in die Anwendung von agilem Leadership. Die Praxissituation ermöglicht einen direkten Bezug zur eigenen Praxis und gibt Anregung für die eigenen nächsten Schritte. Zudem stehen ausgewiesene Praxis- und Fachexperten/Fachexpertinnen für Fragen zur Gestaltung und Umsetzung der eigenen Leadership-Aspekte zur Verfügung.

IKF: Der Kurs ist also sehr stark umsetzungsfokussiert. Können hieran nur Studierende teilnehmen, die gerade während der Kurszeit ein Transformationsprojekt betreuen sollen, oder sind alle willkommen?
Philipp Stadelmann: Der Zugang zu agilem Leadership wird sicher sehr unterschiedlich sein. Einige Studierende werden wohl in einem Transformationsprojekt stehen und andere wiederum sind an einem neuen, agilen Leadership-Ansatz interessiert. Agiles Leadership beginnt einerseits bei sich selber und dem eigenen Mindset oder erfolgt über die Struktur wie auch die Kultur der Organisation. Der Einstieg in agiles Leadership hängt somit immer von der eigenen Situation in der Praxis ab und ist sicher aus jeder Perspektive spannend. Die Anwendungsorientierung ist auch ohne ein anstehendes Transformationsprojekt gegeben.

IKF: Noch eine persönliche Frage zum Schluss: In Ihrem Lebenslauf sehe ich, dass Sie schon sehr weit gereist sind in Ihrem Leben, unter anderem unternahmen Sie vor einigen Jahren eine 12monatige Veloreise von Bern nach Bangkok. Das ist beachtlich! Was haben Ihnen diese Auslandsaufenthalte für Ihre heutige Sicht auf Leadership gebracht?
Philipp Stadelmann: Reisen bedeutet für mich, Neues mit viel Offenheit zu erkunden und daraus zu lernen, sei dies in Bezug auf eine Kultur oder auch auf das eigene Mindset. Die Veloreise entsprang der Vision «Nach Bangkok radeln und dort ein Thai-Curry zu geniessen» und forderte viel Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Entscheidungsfreude. Es war eine Reise ins Unbekannte, in der jeder Pedaltritt neue Erfahrungen ermöglichte und mich näher an die Vision brachte. Leadership bedingt für mich viele der erwähnten Aspekte und ist aus meiner Sicht eine Reise zu sich selbst, wie auch mit anderen.

Vielen Dank für Ihre spannenden Antworten, lieber Herr Stadelmann! Wir freuen uns schon jetzt auf den CAS Agiles Leadership der Digitalen Transformation im Frühjahr 2023 mit Ihnen!
 
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