IKF-News Dezember 2021
Interview mit François Dubuis, Dozent im CAS Tool-Based Digital Business Transformation

IKF: Herr Dubuis, Sie unterrichten im nächsten Frühjahr in unserem neuen CAS Tool-Based Digital Business Transformation. In diesem CAS erhalten die Studierenden eine Roadmap mit 12 systematisch aufeinander aufbauenden Werkzeugen (Assessments, Vorlagen, Canvas, etc.), die Unternehmen dabei unterstützen, einen strategischen Transformationsprozess erfolgreich umzusetzen.
Welche zentralen Fragen beantworten Sie dazu in Ihrem Unterricht? Und welche Tools nutzen Sie mit den Teilnehmenden?

François Dubuis: Um einen erfolgreichen Transformationsprozess gestalten zu können ist es wichtig zu wissen, wo man heute als Unternehmen oder Organisation steht. Wie sieht die IST-Situation aus und sehen dies die betroffenen Personen alle gleich? Eine harmonisierte Standortbestimmung ist das Fundament für eine gemeinsame Zukunftsgestaltung. Für die Darstellung eines Geschäftsfalles der Gegenwart werden wir den Business Model Canvas zur Hilfe nehmen. Durch den vollständigen Transformationsprozess begleitet uns das 3i Transformation Model®, ein Modell, welches die Phase «identify» (IST-Situation), «innovate» (Erarbeitung SOLL-Zielbild) und «implement» (Ausführung) abdeckt. Die 3 Phasen werden auf unterschiedlichen Unternehmensebenen analysiert und wir stellen uns Fragen wie:
  • Welches Wertversprechen geben wir einem Kunden von morgen?
  • Wie verdienen wir in Zukunft Geld? Wo entsteht Wertschöpfung?
  • Welche technologischen Hilfsmittel setzen wir dazu ein?
Alle während des CAS erarbeiteten Ergebnisse werden nachvollziehbar festgehalten.




















Abbildung: 3i Transformation Model®

IKF: Wer sollte Ihrer Meinung diesen Kurs besuchen?
François Dubuis: Der Kurs richtet sich an Geschäftsleitungsmitglieder, Bereichs- und IT-Leitungen, Unternehmens- und OrganisationsentwicklerInnen. Die Kursteilnehmenden sind in der Geschäfts-, Divisions- und Bereichsleitung von Unternehmen oder Organisationen/Verwaltungen (Business-Sicht) tätig und haben die Ambition, die Zukunft ihres Unternehmens dank moderner Informations- und Kommunikationstechnologien aktiv zu beeinflussen.

IKF: Wie ist Ihr beruflicher Werdegang, wie kamen Sie zum Transformation und Change Management?
François Dubuis: Von der klassischen Buchhaltung zur Strategieentwicklung:
  1. Ich startete meine berufliche Laufbahn als Junior Accountant bei einem international tätigen Konzern.
  2. Nach ca. 3 Jahren wurde ich Senior Account einer französischen Tochtergesellschaft.
  3. Anschliessend folgten 3 Jahre im Controlling desselben Konzerns.
  4. Die letzten 15 Jahre (2003-2018) war ich als Head of Business/Corporate Development tätig und beschäftige mich mit strategischen Fragestellungen und der Unternehmensentwicklung.
  5. Seit April 2018 arbeite ich als Transformation Consultant bei sieber&partners und widme mich dem Treiber «Digitale Transformation» und dessen strategischen Auswirkungen auf Unternehmen und Organisationen.
IKF: Woran scheitern Ihrer Meinung nach viele Projekte, die eine Business Transformation zum Ziel hatten?
François Dubuis: Selten an der Technologie, oftmals aufgrund menschlicher Komponenten und Führungsdefiziten (unzureichendes Change- & Stakeholdermanagement, Alleingänge statt zusammen etc.). Was ich in letzter Zeit vermehrt feststelle ist, dass Mitarbeitende mit Digitalprojekten beauftragt werden, welche noch nicht über die benötigten, primär «digitalen» Kompetenzen verfügen. Kompetenzentwicklung ist hier gefragt.

IKF: Was sind für Sie gute Voraussetzungen und Tools, mit denen eine Business Transformation erfolgreich umgesetzt werden kann?
François Dubuis: Eine gute Voraussetzung ist, wenn a) die IST-Situation gleich gesehen wird (Standort, Startpunkt) und b) wenn die Erwartungen in den Business Transformationsprozess harmonisiert sind (Expectation Management). Gute Tools helfen unter den Projektmitarbeitenden das Verständnis zu schärfen und die gleiche Sprache zu sprechen. Die Tools sollten eine gute Nachvollziehbarkeit aufweisen.

IKF: Noch eine persönliche Frage zum Schluss: Was stellt Sie auf in hektischen Zeiten, oder wenn Sie bei schwierigen Projekten nicht weiter kommen?
François Dubuis: Einen Schritt zurück machen, Fokussierung auf das Wesentliche und Humor.

Vielen Dank für Ihre spannenden Antworten, lieber Herr Dubuis! Wir freuen uns schon jetzt auf Ihren Beitrag bei uns im Unterricht im CAS Tool-Based Digital Business Transformation, der am 25. März 2022 beginnt.

 
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