IKF-News Dezember 2021
Mein Studium am IKF: Erfahrungsbericht von Patrick Schwab

IKF: Was ist Ihr beruflicher und ausbildungstechnischer Hintergrund? Wo arbeiten Sie?
Patrick Schwab: Vor etwas mehr als 20 Jahren bin ich mit einer Informatiklehre in die Arbeitswelt eingestiegen. Damals war IT noch richtige «Hands-on» Arbeit, wie bspw. Hardware ein- und ausbauen oder Netzwerkkabel krimpen. Mein Interesse galt aber schon damals eher den Produkten und Dienstleistungen, die mit IT möglich wurden. Ich entschied mich deshalb für eine Karriere als Software Engineer und entwickelte mehr als 10 Jahre lang (was in der Zeitrechnung der Softwareentwicklung etwas 3 Dekaden entspricht) an vorderster Front Webanwendungen für verschiedene Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. Auf diesem Weg kam ich schon früh mit agilen Arbeitsformen in Kontakt und setzte mich dabei (fasziniert von Ideologien wie bspw. «New Work») immer stärker auch mit Haltungs- und Einstellungsfragen auseinander. Es folgte dann vor rund 7 Jahren der Schritt in die Führung; zuerst als Team- und später als Abteilungsleiter. Aktuell arbeite ich als Servant Leader bei der SBB IT und leite dort gemeinsam mit drei Kolleginnen und Kollegen die Digital Solution Netze; eine nach dem Scaled Agile Framework (SAFe) organisierte «Large Solution» mit rund 360 Mitarbeitenden in 40 Teams.
 
IKF: Wieso haben Sie sich für ein Studium am IKF entschieden?
Patrick Schwab: Nach mehreren Jahren ohne grössere Weiterbildung wollte ich mich 2018 hinsichtlich der allgegenwärtigen digitalen Transformation «up to speed» bringen. Mir war dabei wichtig, das komplexe Thema nicht nur aus einem spezifischen Blickwinkel (wie bspw. aus rein technologischer Sicht) zu betrachten, sondern holistisch als Veränderungsprozess mit allen Facetten und Zusammenhängen zu begreifen. Das IKF hatte hierzu einen wahren Blumenstrauss an CAS im Angebot, der mich sehr angesprochen hat. Und die Möglichkeit, die einzelnen CAS individuell zu einem MAS bzw. MBA zu kombinieren, war für mich genau jene Individualisierung, die ich mir wünschte.

IKF: Welche Kurse haben Sie am IKF besucht?
Patrick Schwab: CAS Digitale Transformation, CAS Innovative Arbeitswelten: New Work & Collaboration sowie CAS Transformation Toolbox, und schliesslich noch das Mastersemester zum MBA Digitale Transformation.

IKF: Was war Ihre Motivation / Ihr Grund für die Wahl speziell dieser CAS-Kurse?
Patrick Schwab: Wie bereits erwähnt wollte ich zuerst mal den Transformationsprozess als Ganzes erfassen und verstehen. Dazu hat sich das CAS Digitale Transformation als perfekter Einstieg herausgestellt. Von A bis Z bzw. von Technologie bis Ethik werden hier alle relevanten Teilaspekte beleuchtet. Aufbauend darauf wollte ich den Fokus wieder stärker auf jene Fragestellungen richten, die mich in meiner damaligen Führungsrolle konkret beschäftigten. Dies konnte ich im CAS Innovative Arbeitswelten: New Work & Collaboration tun. Und mit dem dritten CAS Transformation Toolbox wollte ich mich vorausschauend mit Methoden und Hilfsmitteln vertraut machen, die ich in naher Zukunft in meiner Praxis einsetzen wollte (und nun auch tue). 

IKF: Sie konnten das Wissen und die Kompetenzen, die Sie am IKF im Rahmen dieses Studiums entwickelt haben, unter anderem in Ihrer Masterarbeit zum MBA Digitale Transformation unter Beweis stellen. Worüber haben Sie geschrieben? Dürfen Sie uns mehr zum Inhalt verraten?
Patrick Schwab: Meine Masterarbeit habe ich dem Thema Servant Leadership gewidmet. Es handelt sich dabei um eine Führungsphilosophie, die bereits Ende der 1970er Jahre begründet wurde, aber erst in den letzten Jahren (aufgrund der Veränderungen, die die digitale Transformation mit sich bringt) an Bedeutung gewonnen hat. Servant Leadership setzt die Befähigung und das Wachstum von Menschen in den Vordergrund. Dazu benötigt es teilweise ein neues Set an Führungskompetenzen, die aber zum Glück allesamt erlern- bzw. erfahrbar sind. Auf Basis wissenschaftlicher Publikationen und mittels Experteninterviews habe ich in meiner Arbeit ein Kernkompetenzmodell entwickelt, welches 19 eineindeutige Eigenschaften eines Servant Leaders beschreibt und in Zusammenhang bringt. Wer mehr dazu wissen möchte, dem stelle ich die Unterlagen gerne unter CC-BY Lizenz zur Verfügung (Anfragen bitte via linkedin). 

IKF: Aufgrund Ihrer fachlichen Expertise haben wir Sie jetzt als Dozent bei uns am IKF engagiert. In welchem CAS unterrichten Sie und zu welchem Thema?
Patrick Schwab: Eigentlich sind es deren zwei CAS. Hauptsächlich unterrichte ich im CAS Digitale Transformation zum Thema Führung im digitalen Zeitalter. Nebst wissenschaftlichen Betrachtungen wie bspw. dem bereits erwähnten Servant Leadership Modell versuche ich im Unterricht vor allem viele Einblicke in meine eigene Praxis zu geben. Persönlich aber auch als SBB sind wir nun seit einigen Jahren auf einer superspannenden Transformationsreise und haben dabei einige Erfahrungen sammeln dürfen. Dazu gehören nebst neuen Führungsansätzen auch Themen wie agile Arbeitsformen (SAFe), FlexWork (ort- und zeitunabhängiges Arbeiten), neue Büro- und Arbeitswelten (Campus Wankdorf) oder Selbstorganisation. Einblicke zu diesen Themen kriegen die Studierenden im CAS Innovative Arbeitswelten: New Work & Collaboration, bei welchem eine Exkursion zu uns nach Bern auf dem Programm steht. 

IKF: Was hat Ihnen am Studium am IKF besonders gefallen?
Patrick Schwab: Persönlich fand ich den hohen Praxisbezug der Dozenten als äusserst wertvoll. Nebst der Theorie wurden viele konkrete Beispiele und Umsetzungen vorgestellt, die ich fast 1:1 in die eigene Praxis übernehmen konnte. Zudem habe ich stark von den anderen Studierenden profitiert. Einerseits brachten diese zu einzelnen Unterrichtsthemen bereits sehr fundiertes Wissen und Erfahrung mit, und anderseits genoss ich deren grosse Diversität. Unsere Klasse setze sich aus verschiedensten Menschen aus unterschiedlichsten Unternehmen und Branchen (und Ländern) zusammen und das war für mich und meine bisherige «IT-Brille» eine echte Bereicherung.

IKF: Wem würden Sie dieses Studium empfehlen?
Patrick Schwab: Grundsätzlich würde ich das Studium eher sogenannten «Generalisten» empfehlen. Menschen, die sich nicht nur in einem spezifischen Thema ganz vertieft weiterbilden wollen, sondern die sich für das «Bigger Picture» interessieren. Menschen, die in erster Linie mal die grundlegenden Elemente und Zusammenhänge der digitalen Transformation verstehen wollen, damit sie in ihrem konkreten Wirkungsbereich dann möglichst systemisch denken und handeln können. Angesprochen sind damit insbesondere Führungspersönlichkeiten und all jene, die mehr Verantwortung übernehmen wollen. 

Herzlichen Dank für Ihre Antworten, lieber Herr Schwab! Wir freuen uns auf Ihre Unterrichtsbeiträge in unseren CAS Innovative Arbeitswelten: New Work & Collaboration (Kursstart: 29.04.2022) und CAS Digitale Transformation (Kursstart: 17.09.2022). 
 
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